Was passiert, wenn künstliche Intelligenz plötzlich klüger wird als der Mensch? Werden Maschinen ein eigenes Bewusstsein entwickeln und sich gegen die Menschheit wenden? Und wenn ja, wann? Das sind durchaus spannende, aber auch beängstigende Fragen, die immer wieder viel Aufmerksamkeit bekommen. Wir sind ein bisschen optimistischer was die Zukunft angeht und beschäftigen uns vor allem lieber mit KI für die echte Welt im Hier und Jetzt.

Künstliche Intelligenz ist ein großer Begriff, der viele Diskussionen auf politischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene beherrscht. Die Erwartungen an die Technologie sind hoch. Aber wie weit ist sie eigentlich heute? “Wir sind noch ganz am Anfang”, sagt unser CEO Christopher Kränzler. In der neuesten Folge des Podcast-Formats “25R Digital” diskutiert er das Potenzial der Technologie und damit verbundene Herausforderungen.

Podcast #46: Künstliche Intelligenz erfolgreich in Unternehmen etablieren. Mit Christopher Kränzler von Lengoo.

Der Hype um künstliche Intelligenz verklärt oft, was die Technologie in ihrer derzeitigen Form tatsächlich leisten kann und welcher Nutzen sich daraus ziehen lässt. Um das zu verdeutlichen, geht Christopher im Podcast auf den Unterschied zwischen starker und schwacher künstlicher Intelligenz ein.

Technologie löst konkrete Aufgaben

Starke KI beschreibt Systeme, die die gleichen intellektuellen Fähigkeiten wie ein Mensch haben oder sie sogar noch übertreffen. Diese Superintelligenz könnte dann wie Menschen logisch denken, entscheiden, planen, lernen und eigene Motive entwickeln. Das ist Science-Fiction. Davon sind wir noch meilenweit entfernt. Fraglich ist auch, ob die Technologie sich überhaupt so weit entwickeln wird.

Schwache KI dagegen beschäftigt sich in der Regel mit ganz konkreten Anwendungsproblemen oder Aufgaben. Menschen geben Computern einen abgesteckten Rahmen, in dem die Systeme aus Beispielen lernen und dann selbstständig sehr spezielle Probleme lösen können. Das können zum Beispiel Experten- oder Navigationssysteme sein oder Systeme zur Sprach- oder Bilderkennung. “Schwach” wird dieser Form der künstlichen Intelligenz nicht wirklich gerecht, denn sie bringt sehr nützliche Anwendungen hervor.

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KI für die echte Welt

Interessant ist nun, dass es heute nicht nur lernfähige Maschinen gibt, sondern auch immer größere Datenmengen und leistungsstärkere Rechner. Dadurch werden KI-Modelle immer besser darin, spezifische Aufgaben zu übernehmen. “Jetzt geht es darum, künstliche Intelligenz so zu formen, dass man damit auch in professionellen Use Cases etwas anfangen kann”, sagt Christopher. Denn nur so kann die Technologie einen (Mehr-)Wert schaffen und das ist aus wirtschaftlicher Perspektive das große Ziel: Effizienz steigern, Zeit und Kosten sparen.

“Jetzt geht es darum, künstliche Intelligenz so zu formen, dass man damit auch in professionellen Use Cases etwas anfangen kann”

Diese Spezialisierung von Machine-Learning-Anwendungen ist das, was derzeit den größten realen Nutzen bringen kann. Das wird zum Beispiel bei der neuronalen Maschinenübersetzung sehr deutlich. Trainiert mit generischen Daten liefern die Sprachmodelle akzeptable Ergebnisse. Besser werden sie, wenn die Trainingsdaten sehr spezifisch sind, also der Lernrahmen und die Aufgabe des Computersystems eng abgesteckt ist.

In der professionellen Übersetzung mit spezialisierter KI spielt der Mensch eine große Rolle - zum einen im Training der Sprachmodelle, zum anderen als Qualitätsprüfer der maschinellen Übersetzung. Wir glauben, dass die geschickte Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen auch in anderen Bereichen der beste Weg sein wird, um KI raus dem Labor und rein in die echte Welt zu holen.

Uns interessiert also weniger, wann der “Terminator” die Weltherrschaft übernimmt. Wir stellen uns lieber die Frage: Wie kann künstliche Intelligenz den Menschen in Zukunft am besten unterstützen?