Sprachbarrieren erfolgreich überwinden
In der Privatwirtschaft wird heutzutage meist in internationalen Teams gearbeitet und vor allem in Großstädten ist dies längst die Norm. Auch hier bei Lengoo sind zu jedem gegebenen Zeitpunkt mindestens 13 Nationen vertreten. Fachkräfte kommen aus aller Welt und finden sich plötzlich alle im selben Büro wieder. Was passiert aber, wenn die ausländischen Mitarbeiter noch kein Deutsch können?
Natürlich ist es oft am einfachsten auf Englisch zu kommunizieren; das kann eigentlich jeder, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau. In der Mittagspause ist das so auch absolut in Ordnung, aber bei der Arbeit kann es – je nach Tätigkeitsbereich – oft zu Missverständnissen und Problemen kommen. Gerade bei der Zusammenarbeit mit Kunden im Inland ist es überaus wahrscheinlich, dass die Firma nach außen hin auf Deutsch kommuniziert. Somit sind auch E-Mails, Werbekampagnen, Grafiken, die Webseite und vieles Weitere auf Deutsch. Es ist schwer für Angestellte, ihr volles Potenzial zu nutzen, wenn solche Sprachbarrieren bestehen – und es wäre natürlich schade, wenn die Zusammenarbeit mit einer ansonsten perfekt qualifizierten Person am Ende daran scheitert. Sogar Fußballer müssen die Landessprache ihres Teams lernen; auch im Sport ist man sich also schon um Probleme bewusst, die durch mangelnde Kommunikationseffizienz ausgelöst werden können.
Aus diesen Gründen bieten viele Unternehmen firmeninterne Sprachkurse an. Diese werden aber oft als störender Faktor empfunden und deswegen nicht mit ausreichender Ernsthaftigkeit angegangen.
Sie müssen sich tatsächlich ein paar Fragen stellen, damit der Unterricht auch wirklich den gewünschten Effekt haben kann. Die ersten Fragen gelten auch, wenn es darum geht, dass Ihr deutsches Team Englisch lernen soll, falls sie dies zum Beispiel nie in der Schule gelernt haben.
Sollen die Sprachkurse während der Arbeitszeit stattfinden, oder nach Feierabend?
Wird die Teilnahme bezahlt, oder nicht?
Kommt eine Lehrperson ins Büro, oder geht das Team in eine Sprachschule?
Sollten Kurse auf unterschiedlichen Niveaus gehalten werden?
All diese Faktoren spielen eine große Rolle bei der Motivation. Soll ein Teil Ihres Personals wirklich spät abends noch in die Volkshochschule gehen, während der Rest in einer Bar sitzt oder schon zu Hause ist? Und sollen sie für diesen Zeitaufwand nicht entschädigt werden, auch wenn sie ja eigentlich hauptsächlich für das Unternehmen die Sprache lernen? Diese Fragen müssen im Voraus geklärt werden. Unterschiedliche Vorkenntnisse führen zudem dazu, dass entweder die Anfänger immer weiter zurückfallen und sich nicht trauen, ihr mangelndes Wissen vor der Gruppe anzusprechen – oder die Lehrkraft fängt bei Null an, und die fortgeschritteneren Teilnehmer sind gelangweilt. Beide Situationen führen zu Frust statt zu angemessenem Lernfortschritt.
Bei Fachkräften aus dem Ausland stellt sich dann noch eine weitere Frage:
Wie unterrichtet man Personal mit völlig verschiedenen Muttersprachen?
Das hört sich im ersten Moment vielleicht gar nicht so problematisch an, aber denken Sie einmal darüber nach: Kann nur eine Lehrperson einem Spanier, einer Japanerin und einer Amerikanerin gleichzeitig auf dem selben Wege Deutsch beibringen? Als jemand der schon Spanisch-Unterricht in einer Gruppe mit vier verschiedenen Nationalitäten hatte, lassen Sie mich sagen, dass dies überaus schwierig sein kann. Parallelen zu verschiedenen grammatikalischen Strukturen zu ziehen ist (je nach Divergenz der Muttersprachen der Teilnehmer und je nach Ausbildung der Lehrkraft) schwierig bis unmöglich und verlangsamt den Unterricht immens.
Zu guter Letzt stellt sich dann also genau diese Frage: Wer soll unser Personal unterrichten? Viele Unternehmen machen es sich hier zu einfach und nehmen für eine Art DIY-Unterricht jemanden aus dem Team, dessen Muttersprache zwar Deutsch ist, der aber eigentlich gar nicht qualifiziert ist, zu unterrichten. Dies kostet viel Zeit für alle Beteiligten, wird aber – wenn überhaupt – wenige Erfolge zeigen.
Es gibt keinen idealen Blueprint, der für jedes Unternehmen gilt. Vielmehr müssen Sie sich mit den oben genannten Fragen auseinandersetzen, und überlegen was für Ihr Team die beste Lösung ist.